NIS2: IT-Bestandsaufnahme als Grundlage für digitale Resilienz 

Die NIS2-Richtlinie stellt auch Schweizer KMU vor die Herausforderung, ihre IT-Sicherheitsstrategien anzupassen. Doch statt nur neue Vorgaben zu erfüllen, können Unternehmen die Chance nutzen, ihre IT widerstandsfähiger und effizienter zu gestalten. Eine IT-Bestandsaufnahme ist dazu der erste Schritt: Sie deckt Schwachstellen auf, sorgt für Klarheit und bildet die Grundlage für eine zukunftssichere Strategie.

Die NIS2-Richtlinie markiert einen Wendepunkt in der IT-Sicherheit: Sie fordert von Unternehmen nicht nur eine oberflächliche Dokumentation ihrer IT-Landschaft, sondern eine grundlegende Transformation ihrer Sicherheitsarchitektur. Während diese Anforderung zunächst herausfordernd erscheinen mag, bietet sie gerade für KMU die Chance, ihre IT-Infrastruktur zukunftsfähig aufzustellen. Eine systematische IT-Bestandsaufnahme bildet dabei das Fundament für drei entscheidende Vorteile:

  1. Ganzheitlicher Überblick:
    Eine professionelle Bestandsaufnahme geht weit über eine simple Inventarisierung hinaus. Sie identifiziert systematisch Schwachstellen in Ihrer gesamten IT-Landschaft – von der Netzwerkarchitektur über Systemkonfigurationen bis hin zu Geschäftsprozessen. Diese Transparenz ermöglicht es Ihnen, Risiken frühzeitig zu erkennen und fundierte strategische Entscheidungen zu treffen.
     

  2. Compliance und Sicherheit:
    NIS2-Compliance bedeutet mehr als das Abhaken von Checklisten. Die strukturierte Analyse hilft Ihnen, regulatorische Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern sie in Ihre Sicherheitsstrategie zu integrieren. Gezielte Massnahmen reduzieren dabei nicht nur Compliance-Risiken, sondern stärken auch effektiv Ihre Cybersicherheit.
     

  3. Strategische Optimierung:
    Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Basis für eine zukunftsorientierte IT-Strategie. Sie können Ihre Infrastruktur nicht nur sicherer, sondern auch flexibler und effizienter gestalten. Dies schafft die Voraussetzungen für digitale Innovation und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit.

Die 10 Kernbereiche der NIS2-konformen IT-Bestandsaufnahme 

Eine erfolgreiche IT-Bestandsaufnahme nach NIS2 erfordert mehr als nur oberflächliche Checks – sie verlangt einen systematischen Blick auf Ihre gesamte IT-Landschaft. Die Richtlinie definiert dafür zehn Kernbereiche, die ineinandergreifen und sich gegenseitig ergänzen. Diese Struktur hilft Ihnen, keine wichtigen Aspekte zu übersehen und gleichzeitig Synergien zwischen den einzelnen Bereichen zu nutzen. Besonders wichtig dabei: Die Analyse sollte nicht als einmaliger Prozess verstanden werden, sondern als Grundlage für kontinuierliche Verbesserungen dienen.

  1. Risikoanalyse und Sicherheitskonzepte
    • Überprüfen Sie bestehende Sicherheitsrichtlinien auf Aktualität
    • Integrieren Sie neue Risiken durch Remote Work und Cloud-Nutzung
  2. Security Incident Management
    • Dokumentieren und testen Sie Incident Management Prozesse
    • Implementieren Sie klare Eskalationspläne und Cyber-Drills
  3. Business Continuity
    • Entwickeln Sie robuste Notfallpläne für die Geschäftskontinuität
    • Optimieren Sie Backup-Strategien und Recovery-Zeiten
  4. Supply Chain Security
    • Prüfen Sie Sicherheitsstandards von Zulieferern und Partnern
    • Verankern Sie Sicherheitsanforderungen vertraglich
  5. Netzwerk- und Informationssysteme
    • Erstellen Sie ein vollständiges Inventar Ihrer IT-Landschaft
    • Bewerten und optimieren Sie implementierte Schutzmechanismen
  6. Kryptografie und Verschlüsselung
    • Prüfen und aktualisieren Sie die eingesetzten Verschlüsselungsstandards
    • Achten Sie auf den korrekten Umgang und die sichere Verwaltung kryptographischer Schlüssel 
  7. Personal und Zugriffskontrolle
    • Überarbeiten Sie Berechtigungskonzepte
    • Implementieren Sie Least-Privilege-Prinzipien
  8. Authentifizierung und Kommunikation
    • Evaluieren Sie eine Multi-Faktor-Authentifizierung
    • Sichern Sie die Kommunikationskanäle 
  9. Cyberhygiene und Schulungen
    • Implementieren Sie Security-Awareness-Programme
    • Schulen Sie Mitarbeitende regelmässig
  10. Wirksamkeitsmessung
    • Definieren Sie messbare Sicherheitskennzahlen
    • Etablieren Sie regelmässige Kontrollen

NIS2 Quickguide: Das müssen Sie jetzt wissen 

Die NIS2-Richtlinie revolutioniert die IT-Sicherheit in der EU – mit direkten Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen. Das Wichtigste im Überblick:

Neue Pflichten: Cybersicherheits-Management, Risikoanalysen, Incident-Response

Betroffene: IT-Dienstleister, Zulieferer, Produktion, Logistik mit EU-Bezug

Nachweis: Dokumentation, regelmässige Audits, Meldepflichten

Zeitplan: Frühzeitige Bestandsaufnahme als erster Compliance-Schritt

Vom Konzept zur erfolgreichen Umsetzung 

Der Weg zur NIS2-Compliance beginnt mit einer durchdachten Projektorganisation. Erfahrungsgemäss hat sich dabei die Benennung eines zentralen Koordinators bewährt, der als Dreh- und Angelpunkt für alle Massnahmen fungiert. Diese Person orchestriert nicht nur die verschiedenen Projektphasen, sondern stellt auch sicher, dass das Management kontinuierlich eingebunden bleibt – ein kritischer Erfolgsfaktor für nachhaltige Veränderungen.

Mit dieser Basis können Sie gezielt die nächsten Schritte angehen: Eine strukturierte Gap-Analyse deckt präzise auf, wo Ihr Unternehmen heute steht und welche Massnahmen für die NIS2-Compliance noch erforderlich sind. Dabei zeigt sich oft, dass viele Unternehmen bereits gute Grundlagen haben, auf denen sie aufbauen können.

Die identifizierten Lücken gilt es dann intelligent zu priorisieren. Konzentrieren Sie sich zunächst auf die Bereiche, die regulatorisch zwingend sind oder ein erhöhtes Risiko darstellen. Ein realistischer Zeitplan mit konkreten Meilensteinen hilft dabei, die Umsetzung strukturiert anzugehen und den Überblick zu behalten. Regelmässige Reviews stellen sicher, dass Sie auf Kurs bleiben und bei Bedarf rechtzeitig nachsteuern können.

CYBERSICHERHEIT ALS WETTBEWERBSVORTEIL 

Die Umsetzung der NIS2-Richtlinie bedeutet mehr als nur das Abhaken von Compliance-Anforderungen – sie ist eine strategische Chance für mehr digitale Resilienz. Unternehmen, die jetzt handeln, verschaffen sich einen doppelten Vorteil: Sie erfüllen nicht nur regulatorische Vorgaben, sondern machen ihre IT-Infrastruktur fit für die Herausforderungen der digitalen Zukunft. Eine professionelle Bestandsaufnahme bildet dafür das Fundament und schafft Transparenz für alle weiteren Schritte.

MTF Solutions bringt dabei die Erfahrung aus zahlreichen erfolgreichen NIS2-Projekten mit. Als Ihr Partner begleiten wir Sie von der ersten Analyse bis zur vollständigen Umsetzung – praxisorientiert, effizient und mit klarem Fokus auf Ihre individuellen Anforderungen. Unsere Experten kennen die Besonderheiten des Schweizer KMU-Umfelds und wissen, worauf es bei der Umsetzung wirklich ankommt.

MTF: Ihr Partner für NIS2-Compliance 

Der Weg zur NIS2-Compliance mag herausfordernd erscheinen, doch mit dem richtigen Partner und einer strukturierten Herangehensweise wird er beherrschbar. Eine professionelle IT-Bestandsaufnahme bildet dabei das Fundament für alle weiteren Schritte. Sie schafft Transparenz, deckt Handlungsfelder auf und ermöglicht eine zielgerichtete Umsetzung der Anforderungen.

Warten Sie nicht, bis es zu spät ist – handeln Sie jetzt. MTF Solutions begleitet Sie als erfahrener Partner auf Ihrem Weg zu mehr IT-Sicherheit. Vereinbaren Sie heute noch Ihre kostenlose Erstberatung und erfahren Sie, wie Sie die NIS2-Anforderungen für Ihr Unternehmen gewinnbringend umsetzen können.

FAQ 

  1. Was genau ist die NIS2-Richtlinie und warum betrifft sie auch Schweizer KMU?
    Die NIS2-Richtlinie (Network and Information Security Directive) ist ein EU-weites Gesetz zur Stärkung der Cybersicherheit. Auch Schweizer KMU sind betroffen, wenn sie Dienstleistungen oder Produkte für Kunden innerhalb der EU bereitstellen – etwa in der Logistik, IT, Energie oder dem Gesundheitswesen. Compliance ist daher nicht nur eine rechtliche Pflicht, sondern ein strategischer Vorteil.
     
  2. Welche Rolle spielt die IT-Bestandsaufnahme im Rahmen von NIS2?
    Die IT-Bestandsaufnahme ist der erste und wichtigste Schritt zur Erfüllung der NIS2-Anforderungen. Sie schafft Transparenz über alle IT-Systeme, identifiziert Sicherheitslücken und bildet die Grundlage für gezielte Verbesserungsmassnahmen. Ohne eine vollständige Bestandsaufnahme bleibt jede Sicherheitsstrategie unvollständig.
     
  3. Welche typischen Fehler sollten bei der IT-Bestandsaufnahme vermieden werden?
    Häufige Fehler sind: zu oberflächliche Erfassung der Systeme, fehlende Priorisierung von Risiken, mangelnde Einbindung der Fachabteilungen und fehlende Aktualisierungen. Die IT-Bestandsaufnahme sollte regelmässig überprüft und als kontinuierlicher Prozess verstanden werden.
     
  4. Welche Unternehmen sind konkret von der NIS2-Richtlinie betroffen?
    Betroffen sind mittelgrosse und grosse Unternehmen aus kritischen Sektoren wie Energie, Transport, Wasser, Gesundheitswesen, digitale Infrastruktur und öffentliche Verwaltung – sowie alle, die mit diesen Sektoren als Zulieferer oder IT-Dienstleister zusammenarbeiten. Dazu zählen auch viele Schweizer KMU mit EU-Kunden.
     
  5. Wie läuft die Umsetzung der NIS2-Compliance in der Praxis ab?
    Die Umsetzung beginnt mit einer IT-Bestandsaufnahme, gefolgt von einer Gap-Analyse, um Schwachstellen zu identifizieren. Anschließend werden Massnahmen priorisiert, ein Umsetzungsplan erstellt und kontinuierlich überprüft. Ein strukturierter Prozess mit klaren Verantwortlichkeiten ist entscheidend für den Erfolg.
     
  6. Warum ist eine NIS2-konforme IT-Sicherheit ein echter Wettbewerbsvorteil?
    Weil sie nicht nur Compliance sicherstellt, sondern Vertrauen bei Kunden und Partnern schafft. Eine robuste IT-Infrastruktur schützt sensible Daten, reduziert Ausfallrisiken und unterstützt digitale Innovation – ein klarer Vorteil in einem zunehmend digitalisierten Markt.

Auch interessant 

Haben Sie Fragen?

Urs Näf
Senior Technical Project Lead