Mehr Agilität, weniger Komplexität: Ein Vendor-Switch als strategische Antwort 

Ein Vendor-Switch wird oft aus Bequemlichkeit vermieden – dabei kann er die richtige strategische Antwort sein. Ob beim Aufbau eines neuen Standorts, der Konsolidierung von Lieferanten oder der Optimierung von Support-Strukturen: Ein durchdachter Wechsel bietet die Chance, Komplexität zu reduzieren und die Infrastruktur neu auszurichten. MTF hat in der eigenen Private Cloud-Umgebung den Wechsel von Cisco auf HPE Aruba vollzogen – im produktiven Betrieb, nahezu unterbrechungsfrei. Die Erkenntnisse zeigen: Mit der richtigen Planung ist ein Vendor-Switch machbar und messbar.

In der IT ist Stillstand keine Option – besonders nicht, wenn es um die Netzwerk-Infrastruktur geht. Rechenzentren bilden das Rückgrat zahlreicher Services, auf die sich Unternehmen täglich verlassen. Die Gründe für einen Vendor-Switch können vielfältig sein: Konsolidierung auf einen zentralen Partner für Server und Netzwerk bietet bessere Konditionen und einheitlichen Support. Der Aufbau neuer Standorte oder Umzüge schaffen die Gelegenheit, die Architektur zu überdenken. Veränderte Partnerbeziehungen oder neue Lizenzmodelle können den Ausschlag geben.

Bei MTF wurde kürzlich dieser Schritt vollzogen: In der eigenen Private Cloud-Umgebung wurde die Switching-Infrastruktur von Cisco auf HPE Aruba umgestellt. Das war kein spontaner Entscheid, sondern das Ergebnis eines Evaluationsprozesses, der technische Anforderungen, Zukunftsfähigkeit und Betriebseffizienz abwog. Ein zentraler strategischer Faktor: Die Konsolidierung auf HPE als Partner für Server und Netzwerk – ein Ansprechpartner im Support, bessere Konditionen und konsistente Management-Philosophie.

Wenn gewachsene Infrastrukturen an ihre Grenzen stossen

Cloud-Plattformen laufen typischerweise in hochverfügbaren Rechenzentren mit redundanter Anbindung und komplexen Netzwerkstrukturen. Auch in der MTF Cloud war dies der Fall: Cisco hat über Jahre zuverlässige Dienste geleistet – Stabilität und Feature-Vielfalt standen ausser Frage. Die Hardware war nicht kaputt, das Setup nicht instabil.

Doch wie so oft in gewachsenen Umgebungen zeigte sich mit der Zeit ein Muster: Je grösser die Plattform wurde, desto höher wurde der Aufwand für Management, Provisionierung und Anpassungen. Die Mandantentrennung wurde komplexer, neue Segmente aufzusetzen dauerte länger. Automatisierung funktionierte, aber nicht durchgängig. Das Monitoring lief über mehrere Tools verteilt.

Die Herausforderungen eines Vendor-Switches 

Ein Wechsel des Netzwerkanbieters im Rechenzentrum ist keine triviale Entscheidung. Die meisten Unternehmen scheuen diesen Schritt: hohes Risiko, komplexes Projektmanagement, mögliche Produktionsunterbrechungen, Investitionskosten und Team-Schulung.

Diese Bedenken sind berechtigt. Trotzdem kann ein strategisch geplanter Vendor-Switch die richtige Antwort sein – wenn die Anforderungen sich verändert haben und die bestehende Architektur nicht mehr optimal passt. Entscheidend ist: gründliche Evaluierung, klare Kriterien und strukturierter Migrationsprozess.

Warum das auch für On-Premise-Infrastrukturen relevant ist

Viele Unternehmen betreiben ihre IT im eigenen Rechenzentrum oder in hybriden Modellen. Die Herausforderungen sind ähnlich: steigende Anforderungen an Sicherheit, Automatisierung und Sichtbarkeit bei begrenzten Ressourcen. Nur weil eine Infrastruktur läuft, heisst das nicht, dass sie optimal ist. Es lohnt sich, regelmässig zu evaluieren, ob die Anforderungen sich verändert haben. Drei Fragen sollten sich IT-Verantwortliche stellen:

  1. Betriebskosten: Wie hoch sind die Aufwände für das Halten alter Lizenzen, proprietärer Protokolle und manueller Konfigurationsprozesse?
  2. Agilität: Wie schnell kann auf neue Business-Anforderungen reagiert werden – neue Standorte, mehr Bandbreite, zusätzliche Sicherheitskonzepte?
  3. Zukunftssicherheit: Lassen sich moderne Anforderungen wie Zero Trust, Cloud-Integration oder KI-gestützte Netzwerkanalyse mit der bestehenden Infrastruktur überhaupt umsetzen?

Moderne Netzwerktechnologien sind nicht nur für Hyperscaler oder Cloud-Anbieter relevant. Auch klassische On-Premise-Umgebungen profitieren von vereinfachter Administration durch zentrale Managementsysteme, automatisierten Rollouts und Konfigurationskontrollen, besserer Segmentierung durch moderne Fabric-Technologien und Echtzeit-Transparenz über Telemetrie. Ein Vendor-Lock-in mag bequem erscheinen, kann aber Innovation bremsen. Wer heute sein Netzwerk zukunftssicher gestalten will, braucht weniger "mehr Hardware" – sondern mehr Intelligenz in der Steuerung.

Anforderungen definieren statt Features sammeln 

Bei einer Evaluation sollte nicht die Frage im Mittelpunkt stehen, welcher Hersteller die meisten Features bietet, sondern ein klarer Anforderungskatalog definiert werden.

In der MTF Cloud stand die Frage im Vordergrund: Wie lässt sich eine moderne Netzwerkumgebung mit möglichst wenig Komplexität betreiben, ohne auf Kontrolle zu verzichten? Daraus entstand ein präziser Katalog: Native Multi-Tenancy-Fähigkeiten waren Grundvoraussetzung. Die Automatisierung sollte über eine API-first Architektur mit Anbindung an Infrastructure-as-Code-Tools laufen. Zentrales Management mit Echtzeit-Monitoring war Pflicht – proaktive Anomalie-Erkennung statt reaktives Troubleshooting. Zero-Touch-Provisioning war keine Option, sondern Anforderung.

HPE Aruba hat in dieser Evaluation am besten abgeschnitten – durch eine klare, konsistente Architektur mit modernem, Cloud-Native Ansatz.

Was Netzwerk-Infrastrukturen heute leisten müssen 

Moderne Netzwerk-Plattformen müssen bestimmte Kernfähigkeiten mitbringen, um den Anforderungen an Automatisierung, Verfügbarkeit und Betriebseffizienz gerecht zu werden:

  • Durchgängige Automatisierung: API-first Design ist Standard. Jede Konfiguration muss sich programmatisch ansprechen lassen – für Infrastructure-as-Code und reproduzierbare Deployments.
  • Zentrales Management: Die Verwaltung aus einer Oberfläche reduziert Komplexität. Zero Touch Provisioning ermöglicht, dass neue Switches sich automatisch konfigurieren und in Minuten produktiv sind.
  • Unterbrechungsfreie Wartung: Firmware-Updates dürfen den Betrieb nicht unterbrechen. Moderne Redundanzkonzepte ermöglichen hitless Upgrades.
  • Proaktive Überwachung: Telemetrie in Echtzeit und Anomalie-Erkennung verhindern Ausfälle, bevor sie entstehen. Analytics-Engines erkennen Abweichungen automatisch.
  • Offene Integration: REST APIs und Streaming Telemetry erlauben nahtlose Integration in bestehende Monitoring-, Security- und Automatisierungs-Plattformen.

 
Warum HPE Aruba für MTF die richtige Wahl war

HPE Aruba erfüllt alle technischen Anforderungen an eine moderne Netzwerk-Plattform. Aruba Central bietet zentrales Management und automatisiertes Deployment. Die Network Analytics Engine liefert proaktives Monitoring. VSX ermöglicht hitless Upgrades. Der strategisch entscheidende Faktor war auch die Konsolidierung auf HPE als zentralen Partner für Server- und Netzwerk-Hardware: Ein Ansprechpartner im Support, bessere Konditionen durch gebündelte Beschaffung und konsistente Management-Philosophie über verschiedene Infrastruktur-Ebenen.

Migration im laufenden Betrieb 

Ein Plattformwechsel im produktiven Netzwerk ist nichts, was "nebenbei" passiert. Es ist wie eine Operation am offenen Herzen – machbar, aber nur mit präziser Planung und lückenloser Überwachung. Bei MTF wurde auf eine klare Strategie gesetzt: Parallelbetrieb vor Umstellung.

In der ersten Phase wurden die Aruba-Switches parallel zur bestehenden Cisco-Infrastruktur installiert. Das Netzwerk lief zwei Wochen redundant, sodass eine echte Testumgebung mit produktiven Workloads gefahren werden konnte. Performance-Baselines wurden erfasst, Monitoring-Integration getestet, und das Team machte sich mit den neuen Tools vertraut.

Die eigentliche Migration erfolgte schrittweise über vier Wochen. Durch den Parallelaufbau sowie die gut geplante und erfolgreich absolvierte Testphase konnten die Produktivsysteme anschliessend Schritt für Schritt auf die neue Plattform umgestellt werden. Die bestehenden Redundanzen stellten sicher, dass für unsere Kunden zu keinem Zeitpunkt ein Unterbruch entstand. Zudem bestand jederzeit die Möglichkeit eines Rollbacks, falls eine Umgebung wider Erwarten ein Problem mit der neuen Konfiguration gezeigt hätte.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Integration in bestehende Systeme. Dank offener Schnittstellen wie REST API und Streaming Telemetry erfolgte die nahtlose Einbindung – von Monitoring-Tools über Security-Lösungen bis hin zu Automatisierungs-Plattformen. Zero-Touch-Provisioning erwies sich als Zeitgewinner. Ein neuer Switch wurde ausgepackt, eingesteckt und holte sich automatisch seine Konfiguration. Nach erfolgreicher Produktivphase blieben die alten Cisco-Switches zwei Wochen als Fallback, bevor sie abgebaut wurden. Die Cloud-Kunden bemerkten den Wechsel nicht – der grösste Erfolg.

Drei kritische Erfolgsfaktoren für jede Netzwerk-Modernisierung 

Aus der durchgeführten Migration lassen sich drei zentrale Erfolgsfaktoren ableiten:

  1. Klare Anforderungen definieren: Nicht "was ist neu und modern", sondern "was wird wirklich gebraucht". Eine ehrliche Bestandsaufnahme der aktuellen Schmerzpunkte ist der Startpunkt jeder erfolgreichen Migration.
  2. Testen, testen, testen: Nie direkt in Produktion, auch wenn der Zeitdruck gross ist. Der Parallelbetrieb mit echten Workloads hat mehr potenzielle Probleme aufgedeckt als jeder Lab-Test.
  3. Das Team mitnehmen: Technische Migration ist auch Change Management. Workshops, Dokumentation und Zeit zum Lernen sind genauso wichtig wie die technische Planung.

Eine Netzwerkmigration ist mit der richtigen Planung und schrittweisem Vorgehen gut machbar. Kritisch sind Testing, Dokumentation und ein klarer Rollback-Plan.

 

MTF: Ihr Partner für moderne IT-Infrastrukturen 

Unsere Professional IT Services-Experten haben diese Transformation selbst verantwortet und kennen die Fallstricke aus erster Hand – von der nahezu unterbrechungsfreien Migration bis zur nahtlosen Integration in bestehende Systeme. Lassen Sie uns gemeinsam evaluieren, wie eine Modernisierung mit HPE Aruba Networking Ihre IT-Infrastruktur vereinfacht, Ihre Kosten senkt und Ihr Unternehmen fit für die Anforderungen der nächsten Dekade macht.

Ob Sie einen neuen Standort aufbauen, in ein neues Gebäude umziehen oder Ihre Lieferantenbeziehungen konsolidieren möchten – wir begleiten Sie bei jedem Schritt Ihrer Transformation. Kontaktieren Sie unsere IT-Spezialisten für ein unverbindliches Gespräch über Ihre Netzwerk-Strategie.

FAQ 

  1. Wie lange dauert ein Vendor-Switch in der Netzwerk-Infrastruktur typischerweise?
    Die Dauer hängt stark von der Grösse und Komplexität der Umgebung ab. Ein strukturierter Vendor-Switch umfasst mehrere Phasen: Planung und Evaluation, Parallelbetrieb mit Testing, schrittweise Migration der Produktivsysteme und eine Fallback-Phase zur Absicherung. Je nach Umgebungsgröße kann der gesamte Prozess mehrere Wochen bis Monate dauern.
     
  2. Welche Downtime muss bei einem Netzwerk-Vendor-Switch eingeplant werden?
    Mit der richtigen Strategie lässt sich ein Vendor-Switch nahezu unterbrechungsfrei durchführen. Durch Parallelbetrieb, redundante Systeme und schrittweises Vorgehen können Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert werden. Die tatsächliche Downtime pro Segment hängt von der Komplexität der Umgebung ab, kann aber durch sorgfältige Planung sehr kurz gehalten werden.
     
  3. Was sind die häufigsten Gründe für einen Vendor-Switch?
    Die Gründe sind vielfältig: Strategische Konsolidierung auf einen zentralen Partner für bessere Konditionen und einheitlichen Support, der Aufbau neuer Standorte oder Umzüge als Gelegenheit zur Architektur-Neugestaltung, auslaufende Verträge oder neue Lizenzmodelle, sowie der Wunsch nach moderneren Technologien wie besserer Automatisierung oder proaktivem Monitoring.
     
  4. Welche Risiken birgt ein Vendor-Switch und wie lassen sie sich minimieren?
    Die Hauptrisiken sind Produktionsunterbrechungen, Kompatibilitätsprobleme mit bestehenden Systemen und fehlendes Team-Know-how. Diese lassen sich durch gründliche Planung, umfangreiches Testing im Parallelbetrieb, schrittweises Vorgehen mit Rollback-Möglichkeit und frühzeitige Team-Schulung minimieren. Ein detaillierter Migrationsprozess und offene Schnittstellen erleichtern die Integration erheblich.
     

  5. Lohnt sich ein Vendor-Switch auch für KMU oder nur für grosse Unternehmen?
    Ein Vendor-Switch kann sich auch für kleinere Unternehmen lohnen – besonders wenn durch Konsolidierung auf einen zentralen Partner Kosten gesenkt werden können, die bestehende Infrastruktur an ihre Grenzen stösst oder moderne Anforderungen wie Automatisierung, Zero Trust oder Cloud-Integration nicht mehr umsetzbar sind. Die Prinzipien aus dem Cloud-Betrieb gelten auch für klassische On-Premise-Umgebungen.
     

  6. Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für einen Vendor-Switch?
    Drei Faktoren sind entscheidend: Erstens, klare Anforderungen definieren – nicht nach Features suchen, sondern ehrlich evaluieren, was wirklich gebraucht wird. Zweitens, ausgiebig testen – nie direkt in Produktion gehen, sondern mit echten Workloads im Parallelbetrieb testen. Drittens, das Team mitnehmen – technische Migration ist auch Change Management mit Workshops, Dokumentation und Lernzeit.
     

  7. Welche Vorteile bietet HPE Aruba gegenüber klassischen Cisco-Architekturen?
    HPE Aruba CX bietet:

    - Ein einheitliches OS über alle Switch-Klassen
    - API-first Architektur für end-to-end Automatisierung
    - Echtzeit-Telemetry statt SNMP-Polling
    - Moderne Redundanzkonzepte (VSX) für hitless Upgrades
    - ZTP und automatisierte Provisionierung
    - Offene Schnittstellen, die Integration in bestehende Tools erleichtern

    In Summe = weniger Komplexität und schnellerer Betrieb.
     

  8. Wie lange dauert es, bis sich die Investition in einen Vendor-Switch amortisiert?
    Die Amortisierung hängt von mehreren Faktoren ab: Bei strategischer Konsolidierung können sich bessere Konditionen und reduzierter Support-Aufwand relativ schnell bemerkbar machen. Effizienzgewinne durch Automatisierung reduzieren operative Kosten kontinuierlich. Verhinderte Ausfälle durch proaktives Monitoring liefern zusätzlichen ROI, der sich schwer in Zahlen fassen lässt, aber geschäftskritisch ist. Der ROI ist stark abhängig von der Ausgangssituation und den individuellen Zielen.

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Stephan Keller
Chief Financial Officer