Seit der US-Software-Konzern Microsoft seine beiden Schweizer Datacenter in Betrieb genommen hat, stehen die Azure-Dienste und Office-365-Anwendungen neu auch aus der Schweiz zur Verfügung. Der inländische Standort der neuen Microsoft-Datacenter ist für Microsoft ein wichtiger Schritt und verspricht mehr Swissness für Schweizer Kunden. Doch wie sieht es mit dem Datenschutz konkret aus? Und ist dafür ein Serverstandort in der Schweiz ausreichend?
Die gängigsten Azure-Dienste wie Computer (virtuelle Maschinen), Datenbanken und Web-Services sind in der Microsoft Cloud Schweiz verfügbar. Allerdings stehen momentan noch nicht alle Dienste bereit. Sehen Sie hier welche Dienste bereits in Azure genutzt werden können.
Bei Office 365 werden die meisten Daten in den Microsoft-Datacenters Schweiz abgelegt. Einige andere Dienste der Microsoft Cloud Schweiz wie Planner, Yammer oder Forms speichern Ihre Daten jedoch nach wie vor in den Rechenzentren in Irland und den Niederlanden.
Speicherort der Daten der verschiedenen, in der Schweizer Cloud von Microsoft verfügbaren Dienste.
Quelle: https://products.office.com/en-us/where-is-your-data-located?geo=UnitedStates#UnitedStates / Stand 31.01.2020
Microsoft nimmt den Datenschutz ernst und versucht sich stets an die Datenschutztrichtlinien zu halten. Das ist jedoch äusserst anspruchsvoll, wie Microsoft in der Vergangenheit bereits mehrmals feststellen musste.
Microsoft sammelt selber systematisch Daten über die individuelle Nutzung von Word, Excel, PowerPoint und Outlook. Welche Telemetrie-Daten Microsoft im Hintergrund sammelt, ist für den Benutzer undurchsichtig, zudem ist der Datenstrom verschlüsselt. Es gibt für den Benutzer auch keine Möglichkeit, die Datensammlung auszuschalten.
Erschwerend kommt hinzu, dass Microsoft als US-amerikanischer Konzern automatisch dem Cloud Act der US-Regierung untersteht.
Der Cloud Act ist ein US-Gesetzt, welches den amerikanischen Behörden die uneingeschränkte Möglichkeit gibt, auf die Daten von amerikanischen IT-Cloud-Providern zuzugreifen. Dabei spielt es keine Rolle, wo die Daten effektiv gespeichert werden. Bei einer Strafverfolgung haben die Behörden freie Hand und müssen die Datenbesitzer nicht einmal benachrichtigen. Microsoft möchte sich gegen den Cloud Act wehren und es wird sich in der Zukunft herausstellen, ob dies gelingen wird.
Zudem verletzten einige Passagen des Cloud Act das aktuelle Schweizer Recht (z.B. Art. 6 DSG). Damit steckt ein US Cloud Provider in der Zwickmühle und verletzt also unter Umständen entweder das Schweizer Recht (DSG) oder das US-Recht (Cloud Act) oder gar beide zusammen.
Was bedeutet das für Sie als Cloud-Nutzer? Wegen des Cloud Act können Sie nicht sicher sein, ob, wann und in welchem Umfang Ihre Daten oder die Daten Ihrer Kunden von ausländischen Behörden mitgelesen werden. Dies kann vor allem bei sensiblen Daten, welche hohe Anforderungen an den Datenschutz stellen, problematisch sein. Das betrifft insbesondere Unternehmen aus der Finanzbranche, juristische Unternehmen, Firmen im Umfeld des Gesundheitswesens sowie auch Regierungsstellen. Zudem ist auch die DSGVO-Konformität solcher Cloud-Dienste fraglich.
Ja, zum Beispiel mit dem Modern Workplace der MTF Swiss Cloud. Der Dienst wird von der MTF Swiss Cloud, einem vollkommen unabhängigen Schweizer Unternehmen mit eigenen Schweizer Rechenzentren, angeboten. Falls Sie trotzdem andere Public-Cloud-Lösungen nutzen wollen, ist die MTF Swiss Cloud vollumfänglich kompatibel zu Cloud-Lösungen von Microsoft, Google und Amazon.
Mit der MTF Swiss Cloud können Sie Office 365 / M365 aus der Cloud nutzen, ohne dem Cloud
Act zu unterstehen.
Die MTF Swiss Cloud bietet Ihnen einen vollintegrierten, digitalen Arbeitsplatz, damit Sie und Ihr Team auch unterwegs, sicher und effizient arbeiten können. Sämtliche Daten sind jederzeit und von überall abrufbar. Durch die offene Kommunikation und die innovative Teamarbeit erhöhen sich die Flexibilität und die Produktivität erheblich. Und dies bei derselben Sicherheit und Leistung wie im Büro.